Nachhaltiger Konsum und Fairer Handel
Was ist Fairer Handel?
Fair Trade steht für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit im Handel, die auf Dialog, Transparenz und gegenseitigem Respekt aufbaut. Ziel des Fairen Handels ist es, den Welthandel gerechter zu gestalten, indem benachteiligten Produzent:innen und Arbeiter:innen bessere Arbeits- und Lebensbedingungen ermöglicht werden. Gleichzeitig unterstützt Fair Trade die Bekämpfung von Armut, fördert Selbstbestimmung und verbessert den Zugang zu internationalen Märkten.
Mit Fairem Handel können Menschen auf der ganzen Welt durch ihre Arbeit ein Einkommen erzielen, das ihnen und ihren Familien eine menschenwürdige Existenz sichert und langfristig eine echte Chance auf Verbesserung des Lebensstandards bietet.
Der Faire Handel steht für:
- langfristige, stabile und partnerschaftliche Handelsbeziehungen, die den Produzent:innen weltweit einen fairen Zugang zum Weltmarkt verschaffen.
- faire und transparente Preise sowie die Möglichkeit zur Vorfinanzierung, um die wirtschaftliche Existenz der Produzent:innen und Kleinbauern/-bäuerinnen zu sichern.
- soziale Arbeitsbedingungen und die Einhaltung der ILO-Konventionen gegen Zwangsarbeit, Diskriminierung, Kinderarbeit etc., welche die Lebensgrundlagen und das Arbeitsumfeld der Fabrik- und Plantagenarbeiter:innen verbessern.
- nachhaltige Anbaumethoden mit hohem Qualitätsanspruch, die die Bedürfnisse der Konsument:innen in den Abnehmerländern erfüllen.
- regelmässige Überprüfungen entlang der gesamten Produktionskette des Fairen Handels, damit den KonsumentInnen die Einhaltung der Fair Trade-Standards garantiert werden kann.
Mehr zum Fairen Handel und dessen Wirkung mit Hintergrundbericht und Projektbeispielen von Swiss Fair Trade Mitgliedern finden Sie auf der Website von Swiss Fair Trade.
Fairer Handel für eine globale nachhaltige Entwicklung

Viele der globalen sozialen und ökologischen Herausforderungen stehen in Zusammenhang mit unserem Konsumverhalten. Kaffee, Kleider, Lebensmittel oder Smartphones sind Produkte unseres täglichen Lebens. Drei Viertel der Umweltbelastung des Schweizer Konsums entsteht im Ausland. Das Konsum- und Einkaufsverhalten von Schweizer Privatpersonen bestimmt damit massgeblich die Umwelt- und Arbeitsbedingungen der Menschen in den Produktionsländern.
Die soziale Nachhaltigkeit ist eine wichtige Dimension des Nachhaltigkeitsbegriffes und bedeutet, dass auch Menschen im Globalen Süden, die unsere Produkte herstellen, fair behandelt werden.
Laut dem Länderbericht zur Agenda 2030 ist eines der drei dringendsten Handlungsfelder für die Schweiz das SDG 12: Nachhaltiger Konsum und Produktion. Ziel ist es, den Konsum nachhaltiger zu gestalten und den Einsatz nicht nachhaltiger Rohstoffe zu verringern. Der Faire Handel ist ein Instrument für nachhaltige Entwicklung und adressiert alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit.
Mehr zu den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) und wie der Faire Handel einen Beitrag leistet, finden sie auf der Website von Swiss Fair Trade.
Drei Dimensionen des Fairen Handels

Der Faire Handel verbessert die Lebensstandards (benachteiligter) Produzent:innen, schafft Marktzugang und trägt zur Entwicklung der gesamten Gesellschaft bei. Dadurch adressiert der Faire Handel soziale, ökonomische und ökologische Komponente einer nachhaltigen, globalen Entwicklung.
Der Faire Handel ist sozial.
Kleinproduzent:innen in Entwicklungs- und Schwellenländern erhalten durch den Fairen Handel einen Zugang zum globalen Markt. Dabei garantiert ihnen Fair Trade durch langfristige Handelsverträge und den Fair Trade-Mindestpreis ein stabiles Einkommen. Durch die Fair Trade-Prämie erhalten die Produzent:innen zusätzlich die Möglichkeit, in Projekte für die Gesellschaft zu investieren. Die Fair Trade-Standards stellen sicher, dass es in der Produktion zu keiner Kinderarbeit, Zwangsarbeit, oder Diskriminierung kommt.
Der Faire Handel ist ökonomisch.
Fair Trade lohnt sich für alle Beteiligten: Produzent:innen profitieren von einem reduzierten Produktionsrisiko (zum Beispiel durch langfristige Verträge und Fair Trade-Mindestpreis) sowie höheren Einnahmen und Konsument:innen von hochqualitativen, sozialverträglichen Produkten.
Der Faire Handel ist ökologisch.
Die Fair Trade-Standards legen umweltschonende Produktionsmethoden fest und schützen die Umwelt, indem sie unter anderem eine biologische, CO2-neutrale Produktionsweise anstreben. Mit der Fair Trade-Prämie können die Produzentenkooperativen in den Erhalt der Umwelt investieren und ihre Lebensumgebung schützen.
Mehr zum Fairen Handel und dessen Wirkung finden Sie auf der Webseite von Swiss Fair Trade.
Fair, Regional und Saisonal

Fair und regional einzukaufen kann viel bewirken. Im Supermarkt finden wir Produkte aus aller Welt: Kaffee aus Äthiopien, Butter aus der Region, Gemüse aus Spanien und Baumwoll-T-Shirts aus Indien. Unsere tägliche Kaufentscheidung beeinflusst unsere Zukunft, denn viele soziale und ökologische Herausforderungen sind eng mit unserem Konsumverhalten verbunden. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, wie sich Fairer Handel und Regionalität ideal ergänzen.
Fair oder regional: Eine ideale Ergänzung!
Entscheidende Faktoren für einen nachhaltigen Einkauf ist eine faire und regionale Herstellung von Produkten und Lebensmittel. Regionale Herstellung stärkt lokale Wirtschaftsstrukturen und verringert Umweltbelastungen durch kurze Transportwege. Saisonalität schont zusätzlich die Umwelt, weshalb viele Menschen beim Bäcker um die Ecke kaufen und Gemüse vom lokalen Markt beziehen. Doch nicht alle Produkte unseres täglichen Bedarfs können regional gedeckt werden, z. B. Kaffee, Schokolade, Reis, Elektronik oder Kleider – hier kommt der Fairen Handel ins Spiel.
Die Folgen unseres Konsums
Produkte aus dem globalen Süden sind aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken. Doch unser Konsum hat Auswirkungen auf die natürlichen Ressourcen unseres Planeten. Mit der steigenden Nachfrage nach diesen Produkten verlagern sich die Umweltbelastungen zunehmend ins Ausland. Laut dem Bundesamt für Umwelt entstehen bereits drei Viertel der Umweltbelastung des Schweizer Konsums ausserhalb der Landesgrenzen. Dazu zählen Klimaschäden durch im Ausland verursachte Treibhausgasemissionen, der Verlust an Biodiversität durch die Landnutzung für unseren Konsum sowie der Einfluss auf die Wasserverfügbarkeit vor Ort. Besonders in Ländern des Globalen Südens, wo viele Menschen von der Landwirtschaft leben, können diese Folgen verheerend sein.
Wie können Faire Handel und
Regionalität in der Praxis verbunden werden?
Regionalität in der Praxis verbunden werden?
Eine starke Wirkung, die beim Einkauf von fairen, regionalen und saisonalen Produkten erzielt werden kann.
Zwei Fair Trade Towns machen es vor.
Mehr zur Verbindung von Fair Trade, Regionalität und Fairem Handel im Norden finden Sie auf der Webseite von Swiss Fair Trade.
Chancengleichheit durch Fairen Handel

Ungleichheit im Welthandel betrifft vor allem Menschen am Anfang der Produktionskette. Soziale und kulturelle Diskriminierungen benachteiligen sie, etwa durch Nord-Süd-Ungleichheiten sowie Frauen- und ethnische Diskriminierung. Der Faire Handel setzt hier an und schafft durch faire Preise, langfristige Partnerschaften und die Förderung benachteiligter Gruppen die Chancengleichheit und nachhaltige Entwicklung.
Mehr zur Chancengleichheit durch Fairen Handel mit Hintergrundbericht und Projektbeispielen von Swiss Fair Trade Mitgliedern finden Sie auf der Website von Swiss Fair Trade.
Fair Trade fördert Klimaresilienz
Die Folgen des Klimawandels treffen besonders jene hart, die am wenigsten dazu beigetragen haben: Kleinbäuerinnen und Kleinbauern im Globalen Süden. Unberechenbare Wetterverhältnisse gefährden ihre Lebensgrundlage. Fair Trade stärkt sie dabei, sich an die Klimaveränderungen anzupassen, Treibhausgasemissionen zu senken und ihre kleinbäuerliche, saisonale Landwirtschaft ressourcenschonend weiterzuentwickeln.
Mehr zu Klimaresilienz und Fair Trade mit Hintergrundbericht und Projektbeispielen von Swiss Fair Trade Mitgliedern finden Sie auf der Website von Swiss Fair Trade.
Weitere Informationen
Weitere Informationen zu Fachthemen im Bereich Fairen Handel wie z.B. Berichte über Kleinbäuerliche Betriebe und Handelsgerechtigkeit oder Hintergrundberichte zu Fair Trade Produkten wie Kaffee und Schokolade finden Sie auf der Website von Swiss Fair Trade.
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