„Warum sind wir hier? Weil wir glauben, dass es auch von uns abhängt, eine gerechtere und nachhaltigere Welt zu schaffen.“
Mit diesen Worten eröffnete die Präsidentin der Fair Trade Town-Arbeitsgruppe von Bellinzona am 13. September im Innenhof des Rathauses das Treffen „Das Netzwerk, das sich für Gerechtigkeit entscheidet“, das sich an die Partner des lokalen Netzwerks für fairen Handel richtete. Das Ziel: Die Synergien zwischen den rund dreissig am Programm Fair Trade Town beteiligten Akteuren zu stärken und zu zeigen, dass Zusammenarbeit der Schlüssel ist, um echten Wandel zu bewirken.

Nach der Begrüssung durch den stellvertretenden Bürgermeister und einem Beitrag von Swiss Fair Trade über die Beziehung zwischen lokalem Handel und fairem Handel kamen die Hauptakteure zu Wort.
Eine Schokoladenherstellerin berichtete von den Herausforderungen – aber auch von der Zufriedenheit –, sich aus zertifizierten Lieferketten zu versorgen. Die aus Bolivien stammende Geschäftsführerin eines Restaurants äusserte stolz ihren Wunsch, den Gästen Produkte aus „der anderen Seite des fairen Handels“ anzubieten – und stellte mit Stolz Gerichte vor, die bei uns wenig bekannt, aber natürlich zertifiziert sind.
Etwas komplexer, aber nicht unmöglich, gestaltet sich das Engagement in sozialen und gesundheitlichen Einrichtungen. Die Köche zweier Altersheime erklärten ihre Strategie: die bereits verwendeten Zutaten schrittweise durch fair gehandelte Alternativen zu ersetzen, ohne dabei die Gewohnheiten der Bewohner zu stark zu verändern – bisher mit Erfolg.
Auch der Leiter eines Ingenieurbüros – Partner des Netzwerks – regte zum Nachdenken an: Auch wenn der Faire Handel von industriellen Prozessen weit entfernt zu sein scheint, gäbe es in Branchen wie der Textilindustrie viel Spielraum für die Anwendung dieser Prinzipien.
Der Aperitif, inspiriert von den Anden-Hochländern, wo Quinoa wächst, bot Gelegenheit, sich kennenzulernen, Ideen auszutauschen und den Grundstein für zukünftige Kooperationen zu legen.
Neben den Partnern nahmen auch etwa hundert Bürger:innen und vorbeikommende Tourist:innen, die den Samstagsmarkt besuchten, an der Veranstaltung teil. Ein Zeichen dafür, dass ethisches Handeln zunehmend nicht nur diejenigen interessiert, die es fördern, sondern auch jene, die es beobachten.
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