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Der letzte Baum - A Christmas Carol

19. Dezember 2019
FTT-Admin
19. Dezember 2019
FTT-Admin

Statt in den Advents-Konsumrausch zu verfallen, laden wir und fair unterwegs während der diesjährigen gemeinsamen Adventsaktion ein, Zeit zu schenken: Zeit für sich, für andere, für genussvolle Begegnungen.

Gönnen Sie sich etwas Zeit abseits vom Weihnachtsrummel.
Zum Abschluss der Adventsaktion von Swiss Fair Trade und Fair unterwegs offeriert uns der ausgezeichnete Fantasy-Autor Christopher Zimmer eine Weihnachtsgeschichte zum nachdenken, die hoffentlich nachhaltig bis ins neue Jahr hinein wirkt.

 

Es weihnachtet fair - oder?

Weihnachten ▬ für viele von uns das Fest der Liebe, der Besinnlichkeit und der gemeinsamen Stunden mit Familie und FreundInnen. Weihnachtsgebäck und -geschenke gehören genauso zur Jahreszeit wie der Festtagsschmuck. Dabei geht häufig vergessen, wo und unter welchen Bedingungen unsere Dekorations-Utensilien hergestellt werden. Swiss Fair Trade und fair unterwegs ermutigen Sie dazu, bei der Auswahl Ihres Weihnachtsschmuckes auf die Produktionsbedingungen zu achten − oder gleich selbst Hand anzulegen und sich eine eigene Origami-Kollektion zu basteln. 
 
Dekorationswütige übertrumpfen sich bereits seit einigen Wochen darin, Tannenbäume, Fenster, Häuserfassaden sowie warme Stuben zu dekorieren und mit buntesten Farben und Glitzer zu schmücken. Viele machen sich dabei aber keine Gedanken über die Herkunft des Schmuckes, welcher in 60% der Fälle aus China kommt. Chinesische ArbeiterInnen, darunter ebenfalls Kinder, besprühen während 12-Stunden-Tagen unseren Baumschmuck mit giftigen Chemikalien, wovor sie lediglich eine dünne Maske schützt. Sie schuften für einen Monatslohn von gerade einmal 250- 450 Euro und das, für ein für sie unbekanntes Fest. Es weihnachtet fair? Wohl kaum.
 
Denken Sie vor Ihrem nächsten Kauf doch an die geschilderten Hintergründe sowie an Ihre Mitmenschen und vor allem Kinder. Gesundheitsschädliche Chemikalien, Schwermetalle und Weichmacher können im Weihnachtsschmuck enthalten sein, was auch für uns schädlich ist.

Für ein unbesorgtes und faires Fest sorgen beispielsweise die Papier-Weihnachtskugeln von mercifair.

Origami-Weihnachtskugel selber machen 
 
Alternativ können Sie auch selbst Weihnachtskugeln basteln. Hier stellen wir ein Beispiel aus Papier vor. Dafür benötigen Sie quadratisches Papier, eine Schere, Garn und Klebestoff.

  • Falten Sie das Papier einmal diagonal und noch einmal diagonal zur anderen Ecke. 
  • Drehen Sie die Unterseite nach oben, so dass die Diagonalen nach oben zeigen.​

  • Falten Sie nun das Blatt horizontal und vertikal. Legen Sie das Blatt vor sich, so dass die Diagonalen nach oben schauen. 
  • Schieben Sie das Papier nun entlang der Faltlinien nach oben. Dieser Schritt bedarf etwas Geduld, das funktioniert nicht immer gleich beim ersten Mal.
  • Haben Sie es richtig zusammengeschoben, dann sieht das Blatt jetzt aus wie hier unten im dritten Foto.

  • Falten Sie jetzt die äußeren Kanten zur Mittellinie.
  • Diesen Schritt auch auf der Rückseite wiederholen.
  • Schneiden Sie das obere Dreieck ab.

  • Legen Sie das Papier mit der Spitze nach oben vor sich hin.
  • Klappen Sie beide Seitenteile auf.
  • Ziehen Sie die mittlere Kante an der Falte nach oben und falten Sie die Seitenteile negativ. Dieser Schritt bedarf wieder etwas Geduld. Das gleiche machen Sie auch auf der anderen Seite.

  • Ihr Papier sollte nun aussehen, wie das erste Foto hier unten.
  • Falten Sie jetzt jede Kante zur Mittellinie. 

  • Haben Sie das geschafft, dann sieht das Papier schlussendlich so aus wie im ersten Foto hier unten.
  • Nun können Sie das Papier vorsichtig wieder aufklappen. 

  • Jetzt starten Sie noch einmal bei Schritt 1, denn Sie brauchen zwei Exemplare, um eine Kugel zu basteln.
  • Schneiden Sie die Spitze eines der zwei Teile ab und fädeln Sie ein Garn ein. Alternativ kann auch eine Nadel mit Faden durch die Spitze gestochen werden.
  • Kleben Sie die beiden Teile zusammen. Fertig ist die Weihnachtskugel, die natürlich nach Wunsch noch angemalt und dekoriert werden kann.

Quellen und weitere Informationen
Vice In Yiwu werden 60% des weltweiten Weihnachtsschmuckes hergestellt
netzfrauen Die Werkstatt des Weihnachtsmannes ist in China – gefährliche Chemikalien incl. – Santa’s workshop in China
verbraucherzentrale Weihnachtsdekoration: Schmücken mit umweltverträglicheren Materialien

AutorIn: Rebecca Buser, fairunterwegs-Redaktion & Valentina Herzig, Swiss Fair Trade

 

Zum Samichlaustag: Solidarität ist gut und tut gut

Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse über die historischen Ursprünge des St. Nikolaus oder "Samichlaus", wie er in der Schweiz genannt wird. Unbestritten ist, dass er etwas mit Solidarität zu tun hat. Solidarität mit den Kleinen, den Benachteiligten, denen, die von den Grossen sonst gerne vergessen werden. Am heutigen St. Samichlaustag möchten wir und fair unterwegs Sie anregen, solidarisch zu sein, ob beim Reisen, beim Einkaufen oder beim Einsatz für Fair Trade Towns.  

Der Überlieferung nach soll in Lykien in der heutigen Türkei im Jahre 280/286 Nikolaus das Licht der Welt erblickt haben. Er war der Sohn reicher Eltern, die aber an einer bösartigen Krankheit starben, als er noch sehr jung war. Kurz danach stiess er auf eine Schriftrolle, auf der folgendes Gleichnis notiert war:  

"Da war ein reicher Mann, der lebte herrlich und in Freuden. Da war aber auch ein Armer, der lag vor seiner Tür und wollte nur Brotsamen, die den Reichen vom Tische fielen. Doch diese gönnten sie ihm nicht. Es geschah, dass der Arme starb. Er wurde von den Engeln in den Himmel getragen. Auch der Reiche starb. Doch es kamen keine Engel, ihn zu holen." 

Am nächsten Morgen besuchte Nikolaus die Ärmsten der Stadt und schenkte ihnen was er konnte. Glücklicher als zuvor ging er nach Hause. Viele weitere Legenden berichten über die Gutmütigkeit und Barmherzigkeit von Nikolaus. So habe er beispielsweise einem armen Mann Geld durch den Kamin geworfen, damit dieser die Mitgift für seine Töchter bezahlen und so verhindern konnte, sie zur Prostitution hergeben zu müssen.  

Nikolaus starb an einem 6. Dezember - und in Erinnerung an seine menschenfreundliche, hilfsbereite Art wird er an diesem Tag gefeiert.  

Solidarität ist gesund 

In den letzten Jahren ist es zunehmend schwierig geworden, die Augen zu verschliessen vor dem Elend, das unsere privilegierte Lebensweise der Welt beschert. Die Reihe der Länder, in denen das Volk sich gegen die Ungerechtigkeit der Mächtigen erhebt, ist lang. Während in der Schweiz die Zahl der Flugreisenden und SUV-Fahrenden steigt, sind die wunderbaren Gleichgewichtssysteme der Natur am Kippen. Das führt zu rasantem Artenschwund und Extremereignissen, unter denen jene am meisten leiden, die sich davor am wenigsten schützen können. Während wir hier immer billiger konsumieren, schuften weniger Privilegierte immer häufiger zu unhaltbaren Bedingungen in Fabriken, Hotels, Service- und Transportunternehmen.  

In der Schweiz hat das Stimmvolk mit der Wahl eines etwas grüneren und solidarischeren Parlaments ein Zeichen gesetzt. Denn wenn wir nichts tun, breitet sich Zynismus, Angst und das Gefühl der Hilflosigkeit aus. Gestalten wir aber aktiv eine zukunftsfähige Gesellschaft und Welt mit, dann gehen wir wie Nikolaus glücklicher nach Hause.  

Solidarisch sein ist nicht schwer. Wir müssen zwar die Welt retten, aber gemeinsam, nicht alleine. Fangen wir also bei kleinen Schritten an: Erhöhen wir in unserem alltäglichen Einkaufskorb den Anteil aus Produkten aus fairem Handel, bei denen wir wissen, dass sie unter fairen Löhnen und Arbeitsbedingungen hergestellt wurden. Setzen wir uns bei unserem Lieblingsrestaurant, in der Kantine oder beim nächsten Laden dafür ein, dass mehr Fair Trade Produkte angeboten werden, und motivieren wir unsere Stadt oder Gemeinde, Fair Trade Town zu werden. Planen wir unsere nächste Reise so, dass sie nicht nur uns guttut, sondern auch denen, die unsere Reise mit ihren Dienstleistungen ermöglichen. 

Wir wünschen Ihnen einen schönen Nikolaustag mit vielen solidarischen Höhepunkten! 

Autorinnen: Valentina Herzig und Nina Sahdeva

Suchen Sie noch ein Rezept oder Inspiration für Ihre Hefeteigfigur, Ihren Grittibänz oder Ihren Stutenkerl? Im unteren Beitrag werden Sie bestimmt fündig! 

 

Zeit schenken - rund um den Samichlaus

Noch vier Mal schlafen, dann kommt der Samichlaus! Während die Kinder schon fleissig am Verse üben sind, fragen sich vielleicht die einen oder anderen, wie sie Familie und Freunde am Samichlaustag verwöhnen oder womit sie ihre Samichlaussäckchen dieses Jahr füllen sollen. Im Rahmen unserer Adventsaktion mit fair unterwegs bieten wir Ihnen hier Anregungen und Inspirationen für einen entschleunigten 6. Dezember. 

Zeit schenken muss nicht aufwändig sein. Warum nicht einmal gemeinsam backen? Zusammen macht es viel mehr Spass und man profitiert von der Kreativität anderer. Ebenso eignet sich Selbstgebackenes gut, um Mitmenschen eine Freude zu machen. Passend zum bevorstehenden Samichlaustag am 6. Dezember möchten wir Sie dazu animieren!

Traditionellerweise backen viele am Samichlaustag einen Hefeteigmann, genannt Grittibänz, Grättimaa, Stutenkerl oder Weckmann. So unterschiedlich die Bezeichnungen sind, so verschieden können die Figuren aussehen. Es müssen auch nicht immer Männer sein, wie dies die herkömmlichen Bezeichnungen besagen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Die wenigen Zutaten, welche Sie dazu benötigen sind: Zeit, Ideenreichtum und regionale Backzutaten, wie (für 4 Personen):
• 500 g Mehl
• 1.5 TL Salz
• 3 EL Zucker
• 0,5 Würfel Hefe (ca. 20g)
• 60 g Butter, weich
• 3 dl Milch
• 1 Ei
• Rosinen, Mandelstifte, Hagelzucker...zum Verzieren
Mehl, Salz und Zucker mischen und zerbröckelte Hefe daruntermischen. Butter und Milch beigeben und zu einem weichen Teig kneten und ca. 2 Std. aufgehen lassen.

Nun geht es ans Formen

Dafür haben wir zu Ihrer Inspiration selbst Hand angelegt und hier zwei Vorschläge zusammengestellt. Viel Spass beim Ausprobieren!

1. Teig zu gleichgrossen Kugeln formen. (Wenig Teig zur Seite legen für die Verzierung.)

2. Aus den Kugeln längliche Körper rollen.

3. Mit Teighorn Beine und Arme abtrennen.

4. Mit zusätzlichem Teig Accessoires Ihrer Wahl hinzufügen.

5. Augen in Form von Weinbeeren anbringen und gut eindrücken, Figur mit Ei bestreichen und Haare mit der Schere hervorheben.

6. Fertige Hefeteigfiguren bei 180 Grad für ungefähr 25 Min. backen.

7. Verschenken oder selber geniessen.

FAIRE ALTERNATIVE

Auch als Backmuffel können Sie den Nikolaustag nachhaltig gestalten. Das Zusammenstellen eines fairen Samichlaussäckchens ist nämlich ganz einfach. Hier finden Sie fair produzierte Produkte:

Guetzli und Gebäck von claro
Erdnüsse von Max Havelaar
Schokolade von claro

Der nächste Beitrag zur Adventsaktion erscheint am 6. Dezember 2019.
AutorIn: Rebecca Buser, fairunterwegs-Redaktion

 

Zeit schenken statt Konsumrausch - eine Aktion mit fair unterwegs

Zu früheren Zeiten – als Heizungen und Strom noch nicht so verbreitet waren – passte sich der Mensch zwangsläufig mehr an den Tag-Nacht-Lichtzyklus und an die Kälte des Winters an. Die Winterzeit lud ein zusammenzurücken und sich gegenseitig zu helfen, um gemeinsam den Winter zu überstehen. Die Weihnachtszeit wird ja auch heute als Zeit der Nächstenliebe und Dankbarkeit verstanden, als Besinnungszeit, als Zeit, in der über die eigenen Taten und das letzte Jahr reflektiert sowie das kommende geplant werden kann.

Heute geht diese Bedeutung der Weihnachtszeit im Stress vor dem Fest gern unter. Die höchsten christlichen Feiertage werden so zu einem x-beliebigen Brauch mit diffusem Zweck: Shopping, Überarbeitung, Lichter(überfluss) und Konsumwahn. Alles deutet auf Exzess und Stress statt auf Ruhe und Besinnung hin.

Gerne wird geschenkt – vor allem Kindern – doch fehlt im Stress oft die Zeit sich zu überlegen, wie die Produkte hergestellt werden. Denn die Produktion – und somit auch der Kauf – von Spielzeug hat oft wenig mit Nächstenliebe zu tun: Das meiste Spielzeug der grossen Hersteller wird in China produziert, wo sehr prekäre Bedingungen für die WanderarbeiterInnen herrschen. Auch noch im 2019 arbeiten diese elf Stunden pro Tag an sechs Tage in der Woche für einen extrem niedrigen Lohn – so ein Beitrag des SRF, welcher sich auf den Toys Report 2019 von Solidar Suisse bezieht.

Zuwendung statt Plastik

Vielleicht wäre es doch besser,  sich wieder vom Rhythmus der Jahreszeiten inspirieren zu lassen und diese kalte dunkle Jahreszeit zu nutzen, um sich für andere und sich selbst Zeit zu nehmen, statt (unreflektiert) zu konsumieren? Wieso sich nicht einfach dankbar zeigen und den Liebsten Zeit schenken?

Dass immaterielle Wünsche sehr beliebt sind, sagt uns nicht nur unser Herz, sondern zeigen gleich mehrere Studien der letzten Jahre, zum Beispiel die Umfrage des Forschungszentrums für Handelsmanagement an der Universität St. Gallen (IRM-HSG) von 2016 mit 3'000 befragten Personen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Rund ein Drittel der Befragten würde sich über Eintrittstickets für gemeinsame Erlebnisse freuen. Die Markt- und Meinungsforschungsplattform Appinio fragte 1'200 junge Deutsche im Alter von 14 bis 34 Jahren nach ihren Weihnachtswünschen. Mehr als ein Drittel freut sich demnach vor allem darauf, die Familie zu treffen. Eine repräsentative Befragung, die der Mydays Geschenkbarometer im Jahre 2019 in Deutschland durchführte, zeigt nochmals, dass gemeinsame Erlebnisse auf Platz 1 der Wunschliste stehen, sowohl bei Frauen als auch bei Männern.

In den kommenden Adventswochen verführen Sie fair unterwegs und wir mit Inspirationen und konkreten Anleitungen zu schönen und besinnlichen Auszeiten – allein, zu zweit oder in gemütlicher Runde.

Holen Sie sich bereits Montag die ersten Anregungen zur Vorbereitung auf den Nikolaustag.