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Neues Jahr – besserer Empfang

4 janvier 2021
FTT-Admin
4 janvier 2021
FTT-Admin

Frohes Neues Jahr - lassen Sie uns die Art, wie wir leben und wirtschaften neu gestalten. Gerne geben wir Ihnen hierzu Tipps. 

Das Pandemiejahr 2020 hat uns zweierlei gezeigt: Erstens, dass verschiedene Krisen wie die Klima- und die Gesundheitskrise zusammenhängen. Ihnen liegt die Übernutzung unserer Ressourcen zugrunde. Zweitens, wie stark wir alle voneinander abhängig sind. Neues Jahr, neue Chance: Beheben wir die Probleme an der Wurzel! Lassen Sie uns die Art, wie wir leben und wirtschaften, grundlegend neu gestalten.

Wir geben Ihnen zwei Tipps, wie Sie 2021 einen Beitrag zu einem fairen Neustart leisten können. 

Reiseverhalten ändern
Reisen Sie fair statt konventionell! Es gibt viele Möglichkeiten, schon Ihre nächste Reise fairer zu gestalten. Die Mitarbeitenden von fairunterwegs helfen Ihnen dabei und coachen Sie Schritt für Schritt. Dank deren praktischen Tipps, Infos und Inspirationen sind Sie bereit für faire Begegnungen mit Menschen aus anderen Kulturen – unterwegs wie auch zu Hause. 

Bewusstsein schärfen
Es braucht eine Transformation der Wirtschaft hin zu einer gerechten und nachhaltigen Entwicklung: Zu einer Wirtschaft, die auf Kooperation basiert; zu einem individuellen Konsumverhalten, welches nachhaltig für alle ist und zu einer öffentlichen Politik, die Mensch und Umwelt miteinbezieht. Die Allianz der internationalen Fair Trade Organisationen hat hierzu einen Weg aufgezeigt. Es bedarf einer Umgestaltung der Wirtschaft und der Steuerung globaler Handelsströme – nicht nur im Interesse der Kleinproduzent*innen und Bauer*innen – sondern auch im Interesse heutiger und künftiger Generationen.

Leisten auch Sie dazu Ihren Beitrag, indem Sie Ihren Konsum nachhaltig gestalten und fair gehandelte Produkte kaufen!

Die nachhaltigen Neujahrsgrüsse sowie die fair-besinnliche Adventsaktion sind eine Koproduktion von fairunterwegs und Swiss Fair Trade. 

 

Kein Raum in der Herberge – eine Weihnachtsgeschichte

Ganz im Sinne des Mottos der gemeinsamen Adventsaktion "Auf Empfang!" von Swiss Fair Trade und fairunterwegs regt diese kurze Weihnachtsgeschichte dazu an, darüber nachzudenken, wie empfänglich wir für Neuwendungen an Weihnachten sind. Wir wünschen frohe Festtage!

Walter Bulling war gerade neun Jahre alt geworden und ging in die zweite Grundschulklasse, obwohl er eigentlich in der vierten hätte sein sollen. Er war gross und unbeholfen, langsam in seinen Bewegungen und im Denken, aber seine Klassenkameraden mochten ihn. Er war stets hilfsbereit, gutmütig und heiter und der geborene Beschützer der Jüngeren.

Eigentlich wäre Walter im Krippenspiel gern ein Schäfer mit einer Flöte gewesen, aber Frau Schmitt, seine Lehrerin, hatte ihm eine wichtigere Rolle zugedacht. Der Wirt hatte schliesslich nur wenige Zeilen zu sprechen – so überlegte sie sich – und Walters Grösse würde der Weigerung, Josef und Maria zu beherbergen, mehr Nachdruck verleihen.

So versammelte sich wie gewohnt, die zahlreiche Zuhörerschaft zu der alljährlichen Aufführung der Weihnachtsgeschichte mit Hirtenstäben und Krippe, Bärten, Kronen, Heiligenscheinen und einer ganzen Bühne voll heller Kinderstimmen.

Doch weder auf der Bühne noch im Zuschauerraum gab es jemanden, der vom Zauber des Abends mehr gefangen war als Walter Bulling. Es kam der Augenblick, wo Josef auftrat und Maria behutsam vor die Herberge führte. Josef pochte laut an die Holztür, die man in die gemalte Kulisse eingesetzt hatte. Walter als Wirt stand dahinter und wartete: "Was wollt ihr?" frage er barsch und stiess die Tür heftig auf. "Wir suchen Unterkunft."

"Sucht sie anderswo." Walter blickte starr gerade aus sprach aber mit kräftiger Stimme. "Die Herberge ist voll." "Herr, wir haben überall vergeblich gefragt. Wir kommen von weit her und sind sehr erschöpft." "In dieser Herberge gibt es keinen Platz für euch." Walter blickte streng.

"Bitte lieber Wirt, das hier ist meine Frau Maria. Sie ist schwanger und braucht einen Platz zum Ausruhen. Ihr habt doch sicher ein Eckchen für sie. Sie ist so müde." Jetzt lockerte der Wirt zum ersten Mal seine starre Haltung und schaute auf Maria herab. Dann folgte eine lange Pause, so lang, dass es für die Zuhörer schon ein bisschen peinlich wurde. "Nein!" wiederholte Walter automatisch. "Schert euch fort!"

Traurig legte Josef den Arm um Maria und Maria lehnte den Kopf an die Schulter ihres Mannes, so wollten sie ihren Weg fortsetzen. Aber der Wirt ging nicht wieder in seine Herberge zurück. Walter blieb auf der Schwelle stehen und blickte dem verlassenen Paar nach mit offenem Mund, die Stirn sorgenvoll gefurcht, und man sah deutlich, dass ihm die Tränen in die Augen traten. Und plötzlich wurde dieses Krippenspiel anders als alle bisherigen.

"Bleib hier, Josef", rief Walter. "Bring Maria wieder her." Walters Gesicht verzog sich zu einem breiten Lächeln. "Ihr könnt mein Zimmer haben."

Manche Leute meinten, Walter habe das Spiel verdorben. Aber viele, viele andere hielten es für das weihnachtlichste aller Krippenspiele, die sie je gesehen hatten.

Dina Donohue in "Die Gemeinde", 1993

 

Empfänglich für die Nöte von Geflüchteten und Obdachlosen

Dieses Jahr ist vieles anders als sonst, auch die (Vor-)Weihnachtszeit. Die Pandemie macht den meisten vorweihnachtlichen Aktivitäten einen Strich durch die Rechnung, das Gebot der Stunde lautet immer noch: Stay at home! Doch was ist mit denjenigen, die kein zu Hause haben und unfreiwillig unterwegs sind? Im dritten Beitrag zur gemeinsamen Adventsaktion "Auf Empfang!" von Swiss Fair Trade und fairunterwegs möchten wir Sie dazu anregen, solidarisch mit denjenigen zu sein, die dieses Jahr gezwungenermassen unterwegs waren.
Für jede und jeden von uns hat sich das Leben im letzten Jahr in ungeahnter Weise verändert. Viele Gewohnheiten mussten angepasst werden, um unsere eigene Gesundheit sowie die Gesundheit unserer Mitmenschen zu schützten. Das Virus ruft uns unsere Gemeinsamkeit als Menschen in Erinnerungen, denn es unterscheidet nicht zwischen Nationalitäten, Geschlecht oder Religion. Dennoch sind gewisse Bevölkerungsgruppen besonders von dieser schwierigen Situation betroffen. Bereits nach der ersten Aufforderung, zu Hause zu bleiben und die sozialen Kontakte zu minimieren, stellte sich die Frage, wie diejenigen ohne festen Wohnsitz diese Krise bewältigen würden. 
Im Folgenden haben wir Ihnen drei Ideen zusammengestellt, wie Sie geflüchteten und obdachlosen Menschen helfen können und Freude am Engagement gewinnen. Von tagesfüllenden Aufgaben über kleine Erledigungen ist für alle etwas dabei: 

Weihnachtspakte
Auch dieses Jahr sammeln unterschiedliche Organisationen Weihnachtspäckchen für Bedürftige. Ins Paket können neben länger haltbaren Lebensmitteln und Spielzeug auch Hygieneartikel gepackt werden. 

2x Weihnachten
Weihnachtspäckli

Gabenzäune
Die Idee hinter den Gabenzäunen ist simpel: Spenden in Form von Lebensmitteln und Sachgütern wie Kleider oder Hygieneartikel werden in einem Beutel an einen Zaun gehängt. Obdachlose Personen oder auch andere bedürftige Menschen können sich dann kostenlos an diesen Spenden bedienen. Beschriften Sie aus hygienischen Gründen Ihren Spendebeutel mit dem enthaltenen Inhalt, so dass die Betroffenen nicht sämtliche Säcke durchsuchen müssen. 

Spenden
Die Weihnachtszeit ist für viele auch eine Spendenzeit. Nehmen Sie sich vor dem Spenden allerdings etwas Zeit. Fragen Sie sich, was Ihnen persönlich besonders am Herzen liegt, und wählen sie dann ein passendes Hilfswerk aus. Bei einigen Organisationen kann man auch gezielt für Corona-Projekte spenden, so zum Beispiel für Hygiene-Kits oder Hygiene-Schulungen. Auch Sachspenden sind stets willkommen, schenken Sie mit Handschuhen, Socken und Decken etwas Wärme in dieser kalten Jahreszeit.

Helvetas
HEKS
cfd- die feministische Friedensorganisation

Café Surprise
Café Surprise ermöglicht es armutsbetroffenen Menschen, einen kostenlosen Kaffee zu konsumieren und somit am öffentlichen Leben teilzunehmen. Besuchen Sie eines der beteiligten Cafés und bezahlen zusätzlich zu Ihrem Kaffee einen weiteren. So tun Sie nicht nur sich selbst eine Freude, sondern auch anderen. 

Surprise

Freiwilligenarbeit
Falls Sie etwas mehr Zeit haben, können Sie sich auch als Helfer aktiv einsetzten. Viele freiwillige Helferinnen und Helfer, die sich vor der Pandemie in Gassenküchen oder Flüchtlingsheimen eingesetzt haben, gehören zur Risikogruppe der Covid-19 Erkrankung, weshalb vielerorts die Angebote stark eingeschränkt sind. Informieren Sie sich bei Ihrer lokalen Gassenküche oder Flüchtlingsheim, ob und wie Sie am besten aushelfen können. 

Autorin: Caroline Krinbauer, fairunterwegs

 

Der St. Nikolaus-Tag naht! Im Rahmen der Adventsaktion von Swiss Fair Trade und fairunterwegs nehmen wir diesen Feiertag im 2ten Adventstürchen genauer unter die Lupe. In den Fokus rücken wir dabei den Inhalt des Geschenkssäckchen und zeigen faire Alternativen auf. 
Vielerorts in der Schweiz kommt am 6. Dezember der St. Nikolaus zu Besuch. Oftmals sagen Kinder dem Nikolaus Gedichte auf und er verteilt Feedback und Geschenke. In dem an die Kinder verteilten Geschenkssäckchen dürfen Erdnüsse, Mandarinen, Schokolade und erste Weihnachtskekse nicht fehlen. 

Wie können diese Säckchen-Inhalte empfangen werden und weshalb werden in der Schweiz die Erdnüsse oftmals «Spanischi Nüssli» genannt? 

Wir wollten mehr wissen und sind diesen Fragen auf die Spur gegangen. 

Das erstaunliche Resultat ist, dass die «Nüssli» weder aus Spanien kommen noch Nüsse sind. Eigentlich handelt es sich um eine Hülsenfrucht, die mit Erbsen und Bohnen verwandt ist. Deren Ursprung nicht in Spanien, sondern in Mittel- und Südamerika liegt. 

Der Name «spanische Nüssli» geht darauf zurück, dass «spanisch» als Adjektiv synonym für «fremd» oder «komisch» verwendet wurde. Fremd und komisch waren die Nüsse auch, als diese Ende des 18. Jahrhunderts erstmals in Europa kamen. 

Doch springen wir zurück zu heute – immer noch werden in diversen Lebensmittelläden in der Schweiz zur Nikolaus-Zeit «spanische Nüssli» verkauft. Nur selten werden diese fair produziert. Wir finden, dass dies ein Widerspruch ist zum Ursprung dieses Brauchtums. Denn ein Kernelement der sagenumwobenen Geschichte des St. Nikolaus ist es zu teilen. «Wer teilt, verliert nicht, sondern gewinnt», lautete eine der zentralen Lehren die vom ursprünglichen St. Nikolaus, dem Bischof von Mira, bereits im vierten Jahrhundert gelebt wurden. 

Nun zurück zu unserer ersten Frage: Wie können wir diese Säckchen empfangen?

Für unser Advent-Team steht Achtsamkeit und Solidarität in der Weihnachtszeit im Vordergrund. Dies verbinden wir mit fairem Handel. Aufgrund dessen haben wir folgende Empfehlungen für das Geschenksäckchen für Sie: 


Wie wäre es mit: 
•   Cashewnüsse von Gebana 
•   Erdnüsse von Max Havelaar 
•   Schokolade von Original Food 
•   Guetzli und Gebäck von Claro 
•   Mandarinen von Gebana
•   Die herkömmlichen weiteren Geschenke mit fairen Produkten zu ersetzen?
•   Guetzli selber aus fairen Zutaten backen

Hierzu haben wir auch das passende Weihnachts-Sprüchlein für Sie:

 

Autorin: Anna Vokinger, Swiss Fair Trade

 

Swiss Fair Trade und fairunterwegs kreisen in der diesjährigen Adventsaktion ums Motto "Auf Empfang!": Wie empfänglich sind wir trotz pandemiebedingten Einschränkungen für die schönen Seiten des Lebens? Wie bereiten wir dem St. Nikolaus einen fairen Empfang? Wie können wir geflüchtete Personen empfangen? Wie empfänglich sind wir für Neuwendungen an Weihnachten? Die Freitagsbeiträge möchten besinnliche Freude über die Festtage verbreiten. 

Diesen Sonntag beginnt die Adventszeit. Sie erinnert an die Geschichte eines Paars auf der Flucht vor einem Despoten. Im Asylland stösst das Paar auf Indifferenz und Ablehnung. Die hochschwangere Maria und Josef müssen sich stark einschränken – und gerade in diesem Moment erleben sie die grösste Freude ihres Lebens. 

Dieses Jahr hat uns ein wenig bekanntes Virus bedroht. Wir haben Unsicherheit, Einschränkungen und ganz unterschiedliche Ängste erlebt. Aufgrund der Corona-Pandemie wird die Liste der Dinge, auf die man dieses Jahr verzichten musste, bei den meisten auf den ersten Blick ziemlich lang erscheinen: Sowohl die Ferien am Strand als auch das Festival im Sommer oder die grosse Geburtstagsfeier mussten abgesagt werden. Doch neben allem, was wir dieses Jahr nicht machen konnten, waren die letzten Monate für viele auch eine Möglichkeit, einfach mal das zu tun, worauf sie Lust hatten – und das ohne sozialen Druck. 

Ganz nach dem Motto «JOMO statt FOMO»  − also "Joy of missing out" statt "Fear of missing out"− stellen wir unsere Antennen auf Empfang für die Erinnerung an die positiven Momente dieses Jahres. Dankbarkeit für das, was gut war, ist ein wirksames Mittel gegen Coronafrust. Aktuelle Forschungsarbeiten zeigen, dass dankbare Menschen weniger unter Stress, Angst, Ärger, Schlafstörungen und Depression leiden. Zudem kann Dankbarkeit Sorgen und Grübeln mindern und Zuversicht steigern. Auch konnten positive Auswirkungen auf die physische Gesundheit nachgewiesen werden. 

Teilen Sie mit uns Ihren JOMO-Moment! Schicken Sie uns hierfür per Mail ein Foto (von Ihnen oder dem Moment), gemeinsam mit einem Satz, was Ihr JOMO-Moment des Jahres war. Die einzelnen Beiträge werden laufend auf fairunterwegs.org sowie auf Facebook veröffentlicht. 
Beispiele finden Sie hier.

AutorIn: Nina Sahdeva, fairunterwegs