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Interne Wirkung ist nachhaltiger

Dienstag, 28. Juni 2016
FTT Team
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Thurgauerzeitung

Interne Wirkung ist nachhaltiger

Wil ist kinder-, aber auch urwaldfreundlich, eine Energiestadt und bald auch noch eine mit fairem Handel: Die Stadt verfügt schon über etliche Auszeichnungen und es sollen noch mehr werden. Auf Jagd nach Labels sei man jedoch nicht.

CHRIS GILB

 

Mit 25 Ja- zu 16 Nein-Stimmen hat das Wiler Stadtparlament am 3. März den Stadtrat beauftragt, das Label «Fair Trade Town» anzustreben. Fünf Kriterien müssen erfüllt sein, damit eine Stadt sich für das Label qualifiziert. Eines davon ist, dass

 

«Ein Label generiert kurzfristig externe Aufmerksamkeit für ein Thema.»

 

Stefan Hauser Informationsbeauftragter Will

Detailhandel und Gastronomie/Hotellerie Fair-Trade-Produkte anbieten. «Wir haben mit den Vorbereitungsarbeiten begonnen. Unter anderem, indem eine Sitzung mit den externen Label-Verantwortlichen von <Fair Trade Town> stattfand. Zudem haben wir interne Abklärungen und Umfragen durchgeführt», sagt der Informationsbeauftragte der Stadt Wil, Stefan Hauser. Die Erfahrungen sind positiv Doch auch wenn Wil bisher offiziell noch keine Stadt mit fairem Handel ist, ist sie schon eine kinder- und urwaldfreundliche:

Über acht Labels, Auszeichnungen oder Aktionsprogramme in unterschiedlichen Fachbereichen verfügt Wil bereits. Die Erfahrung damit sei insgesamt positiv - auch wenn der Aufwand an finanziellen und personellen Ressourcen, um ein solches Label zu erlangen und auch langfristig zu halten, keineswegs zu unterschätzen sei, sagt Stefan Hauser. Auszeichnung prägt das Image Zwar würde ein Label auch eine externe Wirkung für den ausgezeichneten Bereich hervorrufen, doch nachhaltiger sei die interne: «Ein Label generiert im Moment der Verleihung eine gewisse Aufmerksamkeit für ein bestimmtes Thema - sowohl in den Medien als auch in der Bevölkerung. In der Regel ist dieses Interesse aber eher kurzfristiger Natur.» Die externe Wirkung sei oftmals punktuell - auch wenn eine Auszeichnung das Image der Stadt Wil präge, weil es aufzeige, für welche Themen sich die Stadt engagiere. Intern würden durch die Beschäftigung mit einem Label und die Zusammenarbeit mit entsprechenden externen Organisationen und Fachstellen Inputs und Impulse hervorgerufen. Es wird viel Wissen aufgebaut Im Prozess der Label-Erlangung werde zudem in der Verwaltung und in den Betrieben sehr viel Wissen aufgebaut: «Oftmals ernennen wir intern auch eine Fachperson, die sich der Thematik langfristig widmet und dafür Sorge trägt, dass das inhaltliche Anliegen, das mit dem Label verknüpft ist, auch immer wieder in den Arbeitsalltag, in Projekte oder Jahrespläne einfliesst», sagt Hauser. Nur Label, wenn es sinnvoll ist Förderlich sei ein Label für die Rekrutierung von qualifizierten Arbeitskräften gerade im Schulbereich: «Insbesondere bei der Sportschule OS Lindenhof haben wir diese Erfahrung schon wiederholt gemacht.» Diese ist eine von Swiss Olympic anerkannte Schule für Hochbegabte im Bereich Sport. Doch auch wenn die Stadt Wil schon über einige Labels verfüge, auf der Jagd danach sei sie insgesamt nicht: «Wir streben dort solche Auszeichnungen an, wo sie inhaltlich sinnvoll und daher Bemühungen und angezeigt sind. Ein Label bloss um des Labels willen ist aus unserer Sicht nicht «Ein Label bloss um des Labels willen ist aus unserer Sicht nicht zielführend.» Stefan Hauser Informationsbeauftragter Will zielführend», sagt Hauser. Deshalb gäbe es weder eine Ober- noch Untergrenze für Labels. Die erste Gemeinde in der Schweiz, die das Label «Fair Trade Town» erlangt hat, ist Glarus Nord. Innerhalb von drei Monaten gelang es der Gemeinde, die geforderten Kriterien zu erfüllen.

 

Was Wil alles hat Auszeichnungen, Labels, Programme

Urwaldfreundliche Gemeinde (EcoPaper) Energiestadt Unicef Kinderfreundliche Gemeinde Programm Wasserrappen Programm Stark&Clean Purzelbaum – bewegter Kindergarten Programm Fit-4-Future Anerkannte Schule für Hochbegabte im Bereich Sport (cg)